Segnung und Indienststellung nachgeholt
Im Rahmen eines Stehempfangs wurde das Tanklöschfahrzeug „TLF4000“ der Feuerwehr Kemnath nun offiziell in den Dienst gestellt und erhielt den kirchlichen Segen. Zur Feierstunde beim Feuerwehrhaus, zudem die Stadt Kemnath als oberster Dienstherr geladen hatte, begrüßte Feuerwehrvorstand Marco Schäffler die Aktiven der Kemnather Wehr, Vertreter der Politik und die Stadträte, als auch eine Abordnung der „neuen Partnerfeuerwehr“.
Mit Verweis auf das Hygiene- und Schutzkonzept mit den entsprechenden Auflagen blickte der Feuerwehrvorstand auf die Feierlichkeit, welche „nun anders als gedacht“ im dennoch würdigen und feierlichen Rahmen stattfand. Bereits im Oktober letzten Jahres war das neue Tanklöschfahrzeug bei der Kemnather Wehr eingetroffen, doch die Coronapandemie und die daraus resultierenden Einschränkungen sorgten schnell auch dafür, dass der Übungsbetrieb mit dem neuen TLF4000 auch „anders als geplant“ verlief.
Umfangreiche Löschtechnik
„Der Einsatzwert des Fahrzeugs ist enorm“, betonte Otmar Fassold von der Fa. Brunnbauer Brandschutztechnik, welcher zugleich auf die technischen Details des 340 PS starken und 18 Tonnen schweren MAN-Lasters einging, welchen die Firma Magirus in Ulm durch den feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau zu einem modernen und leistungsstarken Tanklöschfahrzeug „TLF4000“ generierte. Dazu zählt eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 2000 Litern in der Minute, ein 5000 Liter fassender Löschwassertank und zwei Schaummitteltanks mit 500 und 200 Litern sowie ein Schaumdruckzumischsystem. Zusätzlich verfügt das TLF4000 neben dem Dachwerfer über einen Frontwerfer zur Abgabe von Wasser und Schaum, „sodass ein Löscheinsatz bereits während der Anfahrt möglich ist“.
Auf den Ablauf der Beschaffung blickte Bürgermeister Roman Schäffler zurück, welcher das Einsatzfahrzeug nicht nur als „dringend erforderlich“, sondern auch als „notwendig, wichtig und richtig“ erachtete. Nach Antragsstellung durch die Kommandanten im Juli 2017 und folgender Beratungs- und Planungsphase war sich der Kemnather Stadtrat im August 2018 einstimmig einig, das Löschgruppenfahrzeug „LF16“ durch ein Tanklöschfahrzeug „TLF4000“ zu ersetzen.
Günstiger als errechnet
Als „neue Partnerfeuerwehr“ konnte die Feuerwehr Marktleugast gewonnen werden, denn gemeinsam mit deren Marktgemeinde habe die Stadt Kemnath ein baugleiches Fahrzeug gekauft, dadurch die Kontakte intensiviert und „unterm Strich auch Geld gespart“. Die Kosten für das Kemnather TLF4000 bilanzierte Schäffler auf insgesamt 358.000 Euro. Abzüglich der staatlichen Förderungen und Zuwendungen, dem Erlös durch den Verkauf des Altfahrzeugs, „so betrug der Eigenanteil für die Stadt Kemnath 175.000 Euro und damit weniger als ursprünglich errechnet“.
Der Landkreis steuerte 30.000 Euro bei und durch die interkommunale Zusammenarbeit durch die gemeinsame Beschaffung erhielten die Kommunen je 11.500 Euro zusätzliche Fördermittel. Durch die Firma Brunnbauer, vertreten durch Herrn Fassold, wurde symbolisch das Fahrzeug mit einem Schlüssel übergeben. Doch nicht lange hielt Bürgermeister Roman Schäffler diesen in seinen Händen, ehe er ihn an Kommandant Peter Denz übergab. „Das Fahrzeug ist bei der Feuerwehr Kemnath in guten Händen“, zeigt sich Roman Schäffler mit Blick auf die fundierte Ausbildung und den zweckmäßigen Einsatz des Fahrzeugs überzeugt.
„Die Stadt Kemnath steht hinter der Feuerwehr“, bekannte Peter Denz dankend, welcher seit nunmehr 30 Jahren im Amt als Feuerwehrkommandant ist. Seinen besonderen Dank richtete er an Bürgermeister Roman Schäffler, Altbürgermeister Werner Nickl, dem gesamten Stadtratsgremium und der Verwaltung für die „einwandfreie Zusammenarbeit und Unterstützung sowie die richtigen Entscheidungen zum Schutz und zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“ um den es letztlich in dieser verantwortungsvollen Position geht.
Leben & Existenzen retten
„Das Fahrzeug bricht auf zu manch ungewissem, um Leben und Existenzen zu retten“, erörterte Pfarrer Thomas Kraus bei der Segnung, zu welcher er seinen Urlaub unterbrach. „Die Männer und Frauen der Feuerwehr unterbrechen ihre Arbeit, ihren Alltag, ihre Freizeit und ihre Zeit mit der Familie um zu helfen. Und das vollkommen selbstlos“, würdigte der katholische Geistliche. Bei der Segnung des neuen Tanklöschfahrzeugs rückten somit Pfarrer Thomas Kraus und der evangelische Pfarrer Hannes Kühn aus Speichersdorf auch die Feuerwehrleute in den Mittelpunkt.
„Zum einen segnen wir das Einsatzfahrzeug, erbitten jedoch auch den Segen und Schutz des Herrn für die Feuerwehrleute und jene, welche deren Hilfe erfahren“, betonte Pfarrer Hannes Kühn. Unter dem Leitspruch „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“ breche das Fahrzeug auf „um der zerstörerischen Kraft des Feuers durch das Element Wasser Einhalt zu gewähren“. Die Feuerwehr „braucht modernste, leistungsstarke und bestens funktionierende Technik zur ordnungsgemäßen Erfüllung ihrer Arbeit im Dienst der Allgemeinheit“, war sich Dr. Alfred Scheidler sicher.
Die Grüße des Landrats überbrachte Dr. Alfred Scheidler und dankte im Besonderen den „Feuerwehrlern“ für ihren Dienst, welcher „als keine Selbstverständlichkeit angesehen werden sollte“. Als „Fahrzeug der besonderen Art“ betitelte Kreisbrandrat Andreas Wührl das TLF4000 der Feuerwehr Kemnath. Der Kreisbrandrat dankte den Entscheidungsträgern der Stadt Kemnath für die Anschaffung des TLF4000 und betonte, dass auch er die Ersatzbeschaffung und Stationierung des Tanklöschfahrzeugs mit Blick auf die Stellungnahme bei der Regierung befürworte.
Zweiter Bürgermeister der Marktgemeinde Marktleugast Martin Döring dankte für die "reibungslose, gute und faire Zusammenarbeit" bei der gemeinsamen Beschaffung. "Die Stadt Kemnath war und ist für uns ein Glücksfall", würdigte Döring.