Übungen zur Vegetationsbrandbekämpfung

09.08.2022
Brände in Wäldern unterscheiden sich sehr von der Brandbekämpfung an Gebäuden. Besonders hinsichtlich der Ausbreitung ist die anzuwendende Taktik und Technik für den Einsatzerfolg entscheidend. Um für entsprechende Ereignisse bei Vegetationsbränden vorbereitet zu sein, wurde an zwei Übungsabenden der Einsatz trainiert.

 

Langanhaltende Trockenheit begünstigt nicht nur die Entstehung von Flächen- und Waldbränden, sondern sorgt mitunter neben dem herrschenden Wetter, der Topografie und der vorhandenen Vegetation für eine rasante Ausbreitung im Brandfall. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, trainierten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kemnath die Brandbekämpfung im Wald an zwei Übungsabenden. "Hauptziel bei diesen Einsätzen ist die Verhinderung der Ausbreitung", erörterte Übungsleiter Michael Denz. Zu Beginn der Übung wurde auf die vorhandene Ausrüstung zur Brandbekämpfung und die Persönliche Schutzausrüstung eingangen. "Entgegen der Brandbekämpfung in und an Gebäuden ist für Flächen- und Waldbrände unter anderem eine dünnere Einsatzjacke vom Vorteil", so der Fachbereichsleiter Brand und Atemschutz, Michael Denz.

Hinsichtlich der "Gefahren an der Einsatzstelle" ist besonders die Gefahr der Ausbreitung, der Erkrankung und Verletzung sowie auf den "Absturz und Einsturz" und den Vorhandensein möglicher Atemgifte zu achten. Detailiert wurde auf die vorhandene Ausrüstung zur Flächen- und Waldbrandbekämpfung, neben D-Druckschläuchen und Strahlrohren auch auf die Löschrucksäcke und Feuerpatschen eingegangen. "Gerade bei Waldbränden zeigen sich die Vorteile von Druckschläuchen kleineren Querschnitts, da diese flexibler einsetzbar und im Gelände deutlich handlicher sind."

Im Vorfeld der Waldbrandübung wurde der Brand einer Freifläche angenommen. Hier jedoch stand nicht der Aufbau eines Löschangriffs mit mehreren Trupps und Strahlrohren im Vordergrund, sondern die Eindämmung der Brandausbreitung mittels dem Tanklöschfahrzeug aus dem sogenannten "Schwarzbereich". Hier fährt das mit einem 5000 Liter fassenden Löschwassertank ausgestattete Fahrzeug im bereits abgebrannten Bereich entlang des "Feuersaums" und bekämpft mittels zweier handgeführter Strahlrohre den Brand um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Im Besonderen wurde hier auf die Gefahren für Mensch und Technik bei falscher Einsatztaktik eingeangen, etwa wenn sich ein Feuer über eine noch nicht abgebrannte Fläche rasant ausbreitet und dann zur Gefahr für Einsatzkräfte und -fahrzeug wird.

Im Waldgebiet "Herrenholz" in der Gemarkung Eisersdorf bei Kemnath wurde der Brand von rund 1200 Quadratmetern Waldboden angenommen. Einzelne Bäume hätten bereits Feuer gefangen. Besonderheit hier war, dass die "Brandstelle" bei der Übung abseits befahrbarer Wege und in hanglagigem Gelände lag. So war der Aufbau einer rund 100 Meter langen Schlauchleitung notwendig, ehe die Einsatzkräfte ab dem Verteiler die Schläuche mit den Strahlrohren vornehmen konnten. Auch ein Höhenunterschied von 20 bis 30 Metern musste dabei überwunden werden. "Hierbei zeigten sich deutlich die Vorteile von D-Schläuchen, den Feuerpatschen und den Löschrucksäcken", resümmierte Marco Filbinger, stellvertretender Fachbereichsleiter Brand und Atemschutz der Feuerwehr Kemnath.