Vereinsleben wird „neu aufgelebt“ – 910 Jahre bei der Feuerwehr

02.04.2022
Als starker Verein erweist sich die Feuerwehr Kemnath. Zwar war das rückliegende Vereinsjahr von Einschränkungen geprägt, doch nun soll das Vereinsleben "neu aufleben". Einen Zuwachs gab es in der Einsatzmannschaft. 17 Mitglieder wurden geehrt.


Mit wenigen Worten brachte es Vorsitzender Marco Schäffler in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kemnath am Samstag im Foyer der Mehrzweckhalle immer wieder auf den Punkt, wozu auch Bilder auf der Leinwand über das hohe Engagement der Mitglieder für sich sprachen. „Ich sehe davon ab weitere ausgefallene Termine zu erwähnen“, meinte der Vorstand mit Blick auf das rückliegende Vereinsjahr, welches von den Einschränkungen der Coronapandemie mit Vorsicht, Rücksicht und Absagen „wie auch schon 2020“ geprägt war.

Einzelne Veranstaltungen, darunter die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen konnten dennoch abgehalten werden. „Mit dem Start der neuen Führungsmannschaft bin ich sehr zufrieden“, betonte Schäffler. „Unsere Stärke ist der Zusammenhalt und die Kameradschaft innerhalb der Wehr. Man werde nicht umsonst von anderen Vereinen beneidet und sind wohl die belebteste Institution in Kemnath“, zeigte sich Marco Schäffler überzeugt.

Während ein „virtueller Emmausgang“ abgehalten wurde, so nahm man am Volkstrauertag in Präsenz teil. Die Vorstandschaft selbst kam zu mehreren Sitzungen zusammen und nahm an einigen weiteren auf kommunaler Ebene teil. Aus dem Kreis der Vorstandschaft wurden dabei Roman Schäffler und Werner Weismeier mit einem Feuerkorb als Präsent verabschiedet.

Viel Zeit und Engagement wurde in die Planung des Feuerwehrgerätehausneubaus durch die Vorstandschaft und weitere Feuerwehrmitglieder gesteckt. „Hier war viel Detailarbeit notwendig. Wir hoffen, dass es bald los geht und freuen uns sehr darauf.“ Seinen besonderen Dank richtete der Feuerwehrvorstand hier an den Bürgermeister und Stadtrat, das Bauamt der Stadt sowie die beteiligten Planer und Architekten.

Das größte Zusammentreffen als Vereinsveranstaltung war neben der Hauptversammlung wohl die ebenfalls zeitverzögerte Einweihung und offizielle Indienststellung des Tanklöschfahrzeugs. Insgesamt 12 Vereinsmitgliedern wurde zu runden Geburtstagen gratuliert, darunter die Geburtstage der Ehrenkommandanten Hans Denz (85.) und Hans Vogel (80.). Über Geschenke konnten sich die Aktiven zu Ostern als auch an Weihnachten freuen. An der Hochzeit des Vorstands und am Polterabend nahmen die Vereinsmitglieder zahlreich teil, wozu Marco Schäffler eigens dankte.

Als „aktiver Teil des Vereins“ und „Selbstläufer“ wertete der Feuerwehrvorstand die Kinderfeuerwehr „KEM-Fire-Kids“. Hier dankte er den Betreuerinnen, welche mit hohem Engagement und fachlicher Kompetenz die Gruppenstunden abhalten. Man setze darauf, dass man den Wehrnachwuchs damit etwas sichern könne, angesichts dessen, dass die Anwerbung von Mitgliedern für die Jugendfeuerwehr immer schwieriger werde.

„Weinnachsfeier“ im Mai

Die wiederum ausgefallene Weihnachtsfeier werde im Mai mit einer „Weinnachtsfeier“ im Rahmen eines Kameradschaftsabends mit Ehrung verdienter Aktiver und Beförderungen als vereinsinterne Veranstaltung abhalten. „Das Vereinsleben für die nächsten Monate ist geplant, lasst es uns wieder gemeinsam ausleben“, bat der Vorstand. Bereits im April werde es einen Weißwurstfrühschoppen sowie eine Klausurtagung der Vorstandschaft geben.

Auch den Maibaum am Stadtplatz wolle man wieder aufstellen und das Sommerfest am 24. Juli beim Feuerwehrhaus abhalten. Bei den Fischwochen im September werde die Feuerwehr den Zeltaufbau und Ausschank übernehmen, blickte der Vorstand voraus. „Das Ehrenamt ist nicht mehr selbstverständlich und deshalb bin ich besonders Stolz, dass wir genügend Mitglieder haben die auch Verantwortung übernehmen oder übernehmen wollen“, betonte Marco Schäffler.

Acht weitere Aktive

Schriftführer Michael Denz ging auf die Entwicklung der Vereinsmitglieder ein. So gehören dem Verein zum Ende des rückliegenden Vereinsjahres 225 Mitglieder an. Diese gliedern sich in 66 aktive Mitglieder, 79 Passive (darunter drei Ehrenmitglieder) und 52 fördernde Mitglieder. Die Jugendgruppe besteht aus zehn Nachwuchskräften und der jüngste Wehrnachwuchs zählt 18 „KEM-Fire-Kids“.

Einen bestens gegliederten und gesunden finanziellen Überblick legte Kassier Klaus Fiebig den Vereinsmitgliedern vor. „Die Kasse wird einwandfrei geführt, es sind alle Belege vorhanden und der Vereinszweck wird nachweislich damit bewirkt“, erörterte Kassenprüfer Gustav Zaloga, welcher mit Tina Wolf die Unterlagen im Vorfeld gesichtet und überprüft hatte. Dem Vorschlag Zaloga´s, die Vorstandschaft zu entlasten, stimmten alle anwesenden Vereinsmitglieder zu.

Als „sehr beachtlich trotz der Einschränkungen durch die Pandemie“ wertete Bürgermeister Roman Schäffler in seinen Grußworten die Entwicklung des Vereins, der Feuerwehr Kemnath und dem Zuwachs von acht aktiven Mitgliedern – alleine im letzten Jahr. „Auf die Feuerwehr kann ich mich jederzeit verlassen“, lobte das Stadtoberhaupt ausdrücklich – auch mit Blick auf die Hilfskationen, welche die Feuerwehr unterstützt sowie die Spendenaktion für die Feuerwehr Dernau, welche die Kemnather Wehr selbst ins Leben gerufen hat. Bürgermeister Roman Schäffler attestierte den aktiven Kräften ein „hohes Maß an Bereitschaft, Überzeugung und Nächstenliebe“.

910 Jahre im Verein

Auf summierte stolze 910 Jahre Mitgliedszeit bringen es die 17 Mitglieder, welche für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr Kemnath geehrt wurden. Seit 70 Jahren ist Rudolf Heindl Mitglied der Kemnather Feuerwehr. Manfred Reicholt, Günther Walter, Albert Weichs und Lothar Schwemmer sind vor jeweils 65 Jahren der Feuerwehr Kemnath beigetreten.

Für 50-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Gerhard Daubenmerkl, Josef Dötterl, Hans Rauch, Armin Schinner, Helmut Wolf, Alfred Schmaus, Gustav Zaloga, Robert Spieß, Rainer Vitzthum und Johannes Leypold geehrt. Rainer Fütterer und Thomas Stüpfert gehören seit 40 Jahren dem Verein an. Neben den Urkunden überreichte die Vorstandschaft je eine Flasche Wein sowie „KEM-Gutscheine“.